Unterschiedliche Pixel in Grafiken und Videos
Der Begriff quadratische Pixel bezieht sich eigentlich auf die horizontale und vertikale
Entfernung benachbarter Pixel. Bei quadratischen Pixeln ist die Entfernung in beide
Richtungen gleich. Diese Entfernung ist eine Funktion der Abtastrate (Sampling Rate),
sowohl horizontal als auch vertikal, und des Seitenverhältnisses, in dem die Grafik
angezeigt wird. Mit dem richtigen Seitenverhältnis können bei fast jeder Kombination
horizontaler und vertikaler Abtastraten quadratische Pixel erzeugt werden.
Computergrafikprogramme sind für das Arbeiten mit quadratischen Pixeln optimiert:
Wenn Sie ein Quadrat zeichnen, bestehen alle vier Seiten aus derselben Anzahl an
Pixeln, und das angezeigte Objekt sieht wirklich aus wie ein Quadrat.
Bei SD-Videos ist dies jedoch anders.
Videopixel
SD-Video verwendet ein Seitenverhältnis von 4:3. Unabhängig von der Größe der
Anzeige, beträgt die Höhe immer 75 Prozent der Breite. Dies trifft sowohl auf den NTSC-
(mit 525 Zeilen pro Bild – 480 Zeilen werden bei einer DVD aktiviert) als auch auf den
PAL-Standard (mit 625 Zeilen pro Bild – 576 aktiv) zu. Beide Standards verfügen zudem
über 720 Pixel pro Zeile, wenn das Video in MPEG konvertiert wird.
Damit ein Video mit dem Seitenverhältnis von 4:3 unter Verwendung von quadratischen
Pixeln und 720 Pixeln pro Zeile perfekt angezeigt wird, müsste jedes Bild aus 540 Zeilen
bestehen. Aus diesem Grund müssen die Zeilen für NTSC (mit 480 Zeilen pro Bild) etwas
voneinander entfernt angeordnet werden, um denselben Bereich auszufüllen, wodurch
rechteckige Pixel entstehen. Für PAL (mit 576 Zeilen pro Bild) müssen die Zeilen gestaucht
werden, damit sie in den vorhandenen Bereich passen.
Das Einblendmenü „Einstellungen“ im Menü-Editor von DVD Studio Pro verfügt über
eine Option, mit der Sie wählen können, ob Sie die Menügrafiken während der Menü-
erstellung mit rechteckigen Pixeln (wodurch ein 4:3-Seitenverhältnis erzwungen wird)
oder mit quadratischen Pixeln anzeigen möchten. Der Bereich „Vorschau“ verfügt über
dieselben Einstellungen. Im Simulator werden immer rechteckige Pixel verwendet, da
simuliert wird, was der Betrachter letztendlich sieht.
Die eigentlichen Probleme treten beim Erstellen der Menügrafiken auf.
Quadratische Pixel in Grafiken
Grafikprogramme verwenden quadratische Pixel. Wenn Sie für die Bildgröße einer Grafik
720 x 480 Pixel (die NTSC-Bildgröße) festlegen, werden Sie feststellen, dass der Zeichen-
bereich im Grafikprogramm nicht dem Seitenverhältnis 4:3 entspricht (er ist ein wenig
kürzer). Wenn Sie einer Grafik die PAL-Bildgröße (720 x 576 Pixel) zuordnen, ist der
Zeichenbereich, den Sie in Ihrem Grafikprogramm sehen, größer als 4:3.
Kapitel 2
Vorbereiten der Medien
97
Jedes Element, das Sie in die Grafik einfügen, erscheint verzerrt (entweder vertikal gestreckt
oder gestaucht, je nach Videostandard), wenn es auf einem Videomonitor angezeigt wird.
Wenn Sie ein Quadrat zeichnen, wird es wie ein Rechteck aussehen. In einigen Fällen sind
die Verzerrungen unwesentlich und fallen nicht auf, aber in der Regel empfiehlt es sich,
diesen Faktor bei der Erstellung Ihrer Grafiken zu berücksichtigen.
Zur Kompensierung der Pixelunterschiede zwischen Grafiken und Videos müssen Sie
die Grafiken mit einer konstanten Größe zusammenstellen und sie dann auf die ent-
sprechende Videobildgröße skalieren, wie in der folgenden Tabelle gezeigt wird.
DVD Studio Pro skaliert Grafiken, die die oben angegebenen Anfangsbildgrößen ver-
wenden, automatisch. (Grafiken, die die skalierte Bildgröße bereits verwenden, werden
ohne jegliche Skalierung importiert.) Wenn Sie die Grafiken in Ihrem Grafikprogramm
skalieren, erscheinen sie dort verzerrt. Werden die Grafiken dann in DVD Studio Pro als
rechteckige Pixel angezeigt, sind sie korrekt.
Hinweis:
Im Abschnitt „
Seitenverhältnisse von Formen
“ auf Seite 110 finden Sie Informa-
tionen dazu, wie DVD Studio Pro Grafiken verwendet, die in Formen, Tasten und Drop-
Zones eingefügt werden.
HD-Videopixel
HD-Projekte unterstützen eine Vielzahl von Videoauflösungen:
Hinweis:
In HD-Projekten können auch SD-Medien verwendet werden. Diese sollten
jedoch dieselben Anfangsbildgrößen und skalierten Bildgrößen wie in SD-Projekten
verwenden.
Seitenverhältnis
Anfangsbildgröße
Skalierte Bildgröße
NTSC 4:3
720 x 534 Pixel
720 x 480 Pixel
NTSC 16:9
864 x 480 Pixel
720 x 480 Pixel
PAL 4:3
768 x 576 Pixel
720 x 576 Pixel
PAL 16:9
1024 x 576 Pixel
720 x 576 Pixel
Auflösung
Quadratische Pixel
Anfangsbildgröße
Skalierte Bildgröße
480p (NTSC; 16:9)
Nein (anamorphotisch)
864 x 480 Pixel
720 x 480 Pixel
576p (PAL; 16:9)
Nein (anamorphotisch)
1024 x 576 Pixel
720 x 576 Pixel
720p (NTSC, PAL; 16:9)
Ja
1280 x 720 Pixel
1280 x 720 Pixel
1080i (NTSC, PAL; 16:9)
Ja (anamorphotisch)
1920 x 1080 Pixel
1440 x 1080 Pixel
1080i (NTSC, PAL; 16:9)
Ja
1920 x 1080 Pixel
1920 x 1080 Pixel
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Kapitel 2
Vorbereiten der Medien