Codierungseinstellungen
Der Bereich „Codierung“ des Fensters mit den DVD Studio Pro Einstellungen enthält zwei Titel
bzw. Bereiche: MPEG-2 SD und MPEG-2 HD. Jeder Bereich enthält dieselben Einstellungen,
mit Ausnahme der höheren Bitraten, die im Bereich „MPEG-2 HD“ ausgewählt werden können.
Die Einstellungen im Bereich „MPEG-2 SD“ werden automatisch auf QuickTime Videodateien
mit einer SD-Videoauflösung angewendet. Die Einstellungen im Bereich „MPEG-2 HD“ werden
hingegen auf QuickTime Videodateien mit einer HD-Videoauflösung angewendet. (Eine
Ausnahme bilden QuickTime Medien in den Formaten H.264 und HDV, die bereits korrekt
codiert sind.)
Einstellungen in den Bereichen „MPEG-2 SD“ und „MPEG-2 HD“
•
Seitenverhältnis:
Wählen Sie das Seitenverhältnis des zu codierenden Videos aus.
Dabei gibt es spezielle Sachverhalte, auf die Sie achten müssen:
•
Bei HD-Videodateien
wird nur das Seitenverhältnis 16:9 unterstützt.
•
Bei SD-Videodateien
führt die Auswahl der Einstellung „16:9“ nicht dazu, dass die
Videodaten in das Seitenverhältnis 16:9 konvertiert werden. Die zu codierende
Datei muss sich bereits in einem anamorphotischen 16:9-Format befinden. Weitere
Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „
Was sind 16:9-Mediendateien?
“ auf
Seite 58.
•
Start:
Hiermit legen Sie den Start-Timecode des codierten MPEG-Streams fest. Diese
Einstellung wird häufig so gewählt, dass sie mit dem Timecode des Originalvideos
übereinstimmt. So kann sichergestellt werden, dass jede Ihrer Timecode-basierten
Listen wie Kapitellisten, Dateien mit Markierungspositionen oder Untertiteldateien
dem codierten Video entsprechen.
•
Drop-Frame:
Markieren Sie dieses Feld, um den Drop-Frame-Timecode für Medien
mit der NTSC-Bildrate zu verwenden.
Kapitel 2
Vorbereiten der Medien
73
•
Halbbilddominanz:
Wählen Sie eine Einstellung für die Halbbilddominanz („Oben“ oder
„Unten“), die dem zu codierenden Video entspricht. In anderen Produkten wird diese
Option auch Halbbildfolge genannt. Jedes NTSC- und PAL-Videobild besteht aus zwei
Halbbildern, die jeweils nur jede zweite Videozeile enthalten. Das obere Halbbild wird
auch als Halbbild 2, zweites Halbbild oder ungerades Halbbild bezeichnet. Das untere
Halbbild wird auch als Halbbild 1, erstes Halbbild oder gerades Halbbild bezeichnet.
Wenn die Halbbilddominanz nicht korrekt festgelegt wurde, weist das Video bei der
Wiedergabe ruckelnde Bewegungen auf. Bei den meisten professionellen und DV-
Quelldaten dominiert das erste Halbbild, sodass die Einstellung „Unten“ verwendet
werden sollte. Wählen Sie die Einstellung „Automatisch“ aus, wenn Sie nicht sicher
sind, welche Halbbilddominanz bei Ihrem Quellvideo vorliegt. In diesem Fall versucht
der Encoder, die korrekte Halbbildfolge zu bestimmen.
Hinweis:
Die Einstellung der Option „Halbbilddominanz“ gilt nicht für Videodateien
mit Vollbildwiedergabe (progressive Abtastung).
•
Modus:
Sie können aus drei Codierungsmodi auswählen, wobei jeder bestimmte Vor-
und Nachteile hat.
•
1-Pass:
Wird diese Einstellung ausgewählt, führt der Encoder eine 1-Pass-Codierung
mit konstanter Bitrate (CBR) durch.
•
1-Pass-VBR:
Wird diese Einstellung ausgewählt, führt der Encoder eine 1-Pass-Codie-
rung mit variabler Bitrate (VBR) durch.
•
2-Pass-VBR:
Wird die Einstellung ausgewählt, führt der Encoder eine 2-Pass-VBR-
Codierung durch (im ersten Durchgang wird ein Bewegungsprofil des Videos
erstellt, im zweiten Durchgang werden die Daten codiert).
Weitere Informationen zu den Codierungsmodi finden Sie im Abschnitt „
Methoden
für die MPEG-Codierung
“ auf Seite 64.
Hinweis:
Der 1-Pass-Modus des integrierten MPEG-Encoders variiert die Bitrate in
geringem Umfang.
•
Bitrate:
Legen Sie die Bitrate für die 1-Pass-Codierung bzw. die Basisbitrate für die 1-Pass-
VBR- und die 2-Pass-VBR-Codierung fest. Wenn Sie eine der VBR-Codierungsmethoden
verwenden, darf für die Bitrate kein Wert festgelegt werden, der höher als 85% der maxi-
malen Bitrate ist. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „
Wählen einer
Bitrate für SD-Projekte
“ auf Seite 63.
•
Maximale Bitrate:
Legen Sie die maximale Bitrate fest, die während der 1-Pass-VBR-
oder 2-Pass-VBR-Codierung verwendet werden kann. Die maximale Bitrate darf nicht
niedriger als die Einstellung für „Bitrate“ bzw. nicht niedriger als 5MBit/s sein (je nach-
dem, welcher Wert größer ist). Da die VBR-Codierungsmethoden am effektivsten sind,
wenn die maximale Bitrate etwa doppelt so groß wie die Basisbitrate bzw. minde-
stens 1 bis 3MBit/s größer als die Basisbitrate ist, muss die maximale Bitrate in jedem
Fall größer sein als die Einstellung für die Option „Bitrate“.
Hinweis:
Die Einstellung für die maximale Bitrate hat keine Auswirkungen auf die
Größe der codierten Datei – sie dient ausschließlich als obere Grenze für die Bitrate,
die während der Codierung verwendet werden kann.
74
Kapitel 2
Vorbereiten der Medien
•
Bewegungsschätzung:
Wählen Sie für die Option „Bewegungsschätzung“ eine Einstel-
lung, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen visueller Qualität und Codierungs-
geschwindigkeit bietet. Diese Einstellung legt fest, wie viel Zeit dafür verwendet wird,
die Bewegungsveränderungen zwischen Videobildern zu bestimmen.
•
Gut:
Hierbei handelt es sich um die schnellste Einstellung für die Bewegungs-
schätzung. Dieser Modus liefert auch bei beträchtlichen Bewegungsveränderun-
gen zwischen den Bildern gute Ergebnisse, vorausgesetzt das Halbbildflackern
ist minimal. Beispielsweise weist Material, für das eine Konvertierung der Bild-
rate oder andere Effektprozesse durchgeführt wurden, meist ein gewisses Maß
an Halbbildflackern auf. Im Allgemeinen sollte die Einstellung „Gut“ für die
1-Pass-Codierung verwendet werden.
•
Mittel:
Diese Einstellung ist eine Art Universaleinstellung für die Bewegungsschätzung.
Der Modus „Mittel“ liefert auch bei komplexen Bewegungen zwischen den Halbbildern
gute Ergebnisse. Diese Einstellung eignet sich für alle Typen von Videoquelldaten, die
mit dem Zeilensprungverfahren arbeiten, selbst für „verwackeltes“ Material, das mit
handelsüblichen Camcodern aufgenommen wurde. Im Allgemeinen sollte die Einstel-
lung „Mittel“ für die 1-Pass-VBR- und die 2-Pass-VBR-Codierung verwendet werden.
•
Hoch:
Diese Einstellung für die Bewegungsschätzung bietet die höchste Qualität
und sollte bei anspruchsvollen und sehr komplexen Bewegungen zwischen den
Halbbildern verwendet werden. Das Lesen der Bewegungen erfolgt etwas langsa-
mer als im Modus „Mittel“. Im Allgemeinen sollten Sie den Modus „Hoch“ verwen-
den, um die Qualität der MPEG-Codierung mit 1-Pass-VBR oder 2-Pass-VBR zu
maximieren.
•
Auf werkseitige Einstellungen zurücksetzen:
Aktivieren Sie diese Option, um die derzeitigen
Einstellungen in diesem Bereich auf die werkseitigen Einstellungen zurückzusetzen.
Einstellungen außerhalb der Bereiche „MPEG-2 SD“ und „MPEG-2 HD“
•
Methode:
Hiermit wählen Sie aus, wann die Datei codiert werden soll.
•
Codierung im Hintergrund:
Die Codierung beginnt, sobald Sie die Datei importieren.
Die Codierung erfolgt im Hintergrund, sodass Sie an Ihrem Projekt weiterarbeiten
können. In der Statusspalte des Bereichs „Medien“ wird ein Statusbalken angezeigt.
Sobald die Codierung abgeschlossen ist, wird in der Statusspalte „Fertig“ angezeigt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „
Standardspalten im Bereich
„Medien“
“ auf Seite 211.
•
Codierung bei Erstellung:
Die Codierung beginnt erst, wenn Sie Ihr Projekt abgeschlossen
haben und die Dateien für den Ordner VIDEO_TS bzw. HVDVD_TS erstellen.
Hinweis:
Wenn Sie die Einstellung „Codierung im Hintergrund“ auswählen, haben Sie
folgenden Vorteil: Sobald die Medien codiert sind, werden deren codierte Versionen
beim Abspielen einer Spur im Bereich „Simulator“ und im Bereich „Vorschau“ angezeigt.
Dadurch wird ermöglicht, dass Sie sich das Video statt in der QuickTime Version so
ansehen können, wie es letztendlich auf der DVD erscheint. Weitere Informationen
hierzu finden Sie im Abschnitt „
Handelt es sich um die QuickTime oder MPEG-codi-
erte Version?
“ auf Seite 75.
Kapitel 2
Vorbereiten der Medien
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